Der TestAS in der Forschung

Wissenschaftlich fundierte Erfolgsprognose für das Studium

Beide Formate des TestAS wurden konzipiert, um bestmöglich die Leistungen in einem Studium abbilden zu können. Die Entwicklung und Zusammenstellung der Aufgaben basiert auf wissenschaftlich gesicherten Prinzipien und empirischer Überprüfung. Zur Sicherstellung, dass beide Versionen des Tests valide, reliabel, objektiv und fair sind, werden regelmäßig rechnerische Analysen und Vergleiche von TestAS-Werten und Studienleistungen durchgeführt.

 

Testkonstrukt

Der Aufbau des TestAS orientiert sich mit Kern- und Fachmodul an der Unterteilung intellektueller Fähigkeiten in sogenannte fluide und kristalline Anteile. 

Im Kernmodul werden die Fähigkeiten zum logischen Schlussfolgern sowie zum analytischen und abstrakten Denken geprüft. Die Ausprägung dieser Fähigkeiten ist relativ konstant, das heißt durch Training nicht in großem Maße veränderbar (Wilhelm & Kyllönen, 2021). 

Die studienfeldspezifischen Fachmodule verlangen das Verständnis fachtypischer Problemstellungen sowie Anwendung und Transfer von Lösungsprinzipen. Sie beziehen sich damit, neben dem logischen Schlussfolgern, auf Fähigkeiten, die eine Person durch Bildung und Erfahrung erworben hat (u.a. der Umgang mit fachtypischen Darstellungsformen wie Texten, Tabellen, Abbildungen, Formeln usw.). Die Einbettung der Fragen in fachtypische thematische Kontexte erhöht die Aussagekraft der Teilnehmendenantworten in Bezug auf spätere Leistungen im Studium.

 

Antwortformat

Die Beantwortung der meisten Aufgaben folgt dem Antwort-Wahl-Verfahren bei genau einer richtigen Lösung. Für eine sichere, standardisierte und objektive Auswertung hat sich dieses Antwortformat bewährt. Auch zur Erfassung kristalliner, also erworbener, Fähigkeiten eignet sich das Format nachweislich (Goecke, Staab, Schittenhelm & Wilhelm, 2022).

 

Methode

Die Verlässlichkeit standardisierter Studieneignungstests wird fortlaufend in Einzelstudien, aber auch Metaanalysen überprüft. Bei Metaanalysen werden die Vergleiche von Testergebnissen und späterem Studienerfolg von Einzelstudien zusammengeführt und in ihrer Gesamtheit betrachtet. Dadurch fußt die Analyse auf einer sehr großen Stichprobe. 

Für den deutschsprachigen Raum konnte eine hohe prognostische Validität der Tests, das heißt ein starker Zusammenhang zwischen Testergebnis und späteren Noten im Studium, festgestellt werden (Schult, Hofmann & Stegt, 2019). Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass Studieneignungstests sogenannte inkrementelle Validität gegenüber der Schulabschlussnote besitzen (in diesem Falle dem deutschen Abitur). Das bedeutet, dass bei gemeinsamer Betrachtung von Schulnote und Testergebnis die Verlässlichkeit der Prognose am besten ist (ebd.).

 

Literatur

Goecke, B., Staab, M., Schittenhelm, C., & Wilhelm, O. (2022). Stop Worrying about Multiple-Choice: Fact Knowledge Does Not Change with Response Format. Journal of Intelligence, 10(4), 102.

 

Schult, J., Hofmann, A., & Stegt, S. J. (2019). Leisten fachspezifische Studierfähigkeitstests im deutschsprachigen Raum eine valide Studienerfolgsprognose?: Ein metaanalytisches Update. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 51(1), 16–30.

 

Wilhelm, O., & Kyllönen, P. (2021). To predict the future, consider the past: Revisiting Carroll (1993) as a guide to the future of intelligence research. Intelligence, 89.

Forschung bei g.a.s.t.

g.a.s.t. forscht in eigenen Projekten und in Kooperation mit Wissenschaftler*innen an Hochschulen zu Fragen des Prüfens und Testens sprachlicher und kognitiver Kompetenzen im Hochschulkontext sowie zu Fragen des digitalen Lernens.


Forschungsschwerpunkte